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Braucht es immer Motivation?


Ich habe einfach keine Motivation!

Ich würde ja gerne Sport machen, aber ich bin eben nicht motiviert.


Das höre ich häufiger als mir lieb ist. Immer und immer wieder „behaupten“ Menschen, dass da der Hund für ihre Unsportlichkeit, ihr Übergewicht oder ihre schmerzenden Gelenke begraben liegt.

Aber was bedeutet denn eigentlich Motivation?

Wikipedia sagt „ Motivation ist das, was erklärt, warum Menschen oder Tiere ein bestimmtes Verhalten zu einem gewissen Zeitpunkt einleiten, fortsetzen oder beenden.“


Motiviert sein bedeutet somit, einen Grund zu haben. Ist dieser Grund vorhanden, groß genug und am besten noch ein wenig schmerzhaft, kommt der Mensch in Bewegung. Sobald der Schmerz nachlässt bzw kleiner wird, schrumpft die Bereitschaft sich zu bewegen. Und genau DA geht das Problem los. Jetzt kommt der allseits bekannte Schweinehund mit ins Boot. Der Kollege behauptet zwar das Problem zu sehen aber er stänkert immer ein wenig gegen an. Warum tut er das?

Die Antwort darauf ist einfach: der Schweinehund lebt ausschließlich im JETZT. Er sieht nicht in die Zukunft. Nicht das Gleich, das Morgen oder gar das nächste Jahr. Es regnet draußen, es ist kalt und stürmisch und eigentlich wolltest du laufen gehen. Da sagt der Schweinehund: „Nee, lass das mal sein. Hier in der Wohnung auf deinem Sofa ist es so warm, gemütlich und muckelig. Außerdem auch viel gesünder. Draußen holst du dir nur eine Erkältung.“ Er meint es nur gut. Aber wie wir wissen: das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

Das Ziel ist es, den Schweinehund entweder gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen oder aber ihn mit ins Boot zu holen. Oder am besten beides.


Mal angenommen, der „Schmerz“ ist ein zu dicker Bauch: es stellt eine Schwierigkeit dar, entspannt die Schuhe zuzubinden, oder im Bikini am Badesee zu liegen oder einfach die Lieblingshose nicht mehr anzubekommen. Plötzlich ist sie da: DIE MOTIVATION. „Ich will das so nicht mehr, ich muss was ändern…..“. Dann kommt der Mensch in Bewegung, meldet sich im Fitnessstudio an (Hosen passen meist von Januar bis März am wenigsten), verzichtet von heut auf morgen auf Süßigkeiten, Alkohol und Tiefkühlpizza. Wenn sich dann aber der gewünschte Erfolg nicht unmittelbar einstellt (also spätestens nach 3 Wochen kann man ja wohl mit einem einwandfreiem Ergebnis und der Beseitigung des Problems rechnen!), dann meldet sich der Schweinehund zunächst ganz leise zu Wort: Naja komm, du warst doch jetzt schon vier Mal beim Sport, hast beim letzten Einkauf keine einzige Tafel Schoki gekauft und im Büro bist du sogar um den Süßigkeitenautomaten geschlichen ohne schwach zu werden. Das ist doch was! Dann kannst du dir auch mal heute eine Ausnahme gönnen. Wenn der Schweinehund bei diesem kleinen Monolog Gehör bekommt, ist das der Anfang vom Ende. Und zwar das Ende der Motivation.

Wenn man sich ausschließlich auf seine Motivation verlässt, dann ist das gesteckte Ziel ratzfatz zum Scheitern verurteilt.


Also was tun?


Sobald du einen Grund für dich entdeckst, etwas im Leben ändern zu wollen, schreib es auf! Schreib ganz genau auf, wie du es gerne anders hättest. Was die Veränderung außerdem mit sich bringen würde. (Im Falle des etwas zu ausgeprägten Bäuchleins könnte das zB heißen: ich mag mich wieder nackt im Spiegel ansehen, mein Selbstbewusstsein steigt, ich bin anderen ein Vorbild, denen es ähnlich geht wie es mir mal ging…)


Im Anschluss mache einen Vertrag mit dir selber. In diesem gibst du dir selber das Versprechen, über einen Zeitraum X alles Mögliche zu tun, um deinem Ziel näher zu kommen. Dafür legst du dir Termine. Diese legst du für den gesamten Zeitraum fest und sie haben höchste Priorität. Dann lässt du los. Sobald das Ziel formuliert, der Plan gemacht und der Vertrag unterschrieben ist, wird der Schweinehund sich zufrieden zurücklehnen, da er weiß, dass er da nichst dran ändern kann.


Du kannst ihn auch einfach mit ins Boot holen. Wobei „einfach“ ein wenig geflunkert ist. Um ihn zu motivieren, dich in deinem Vorhaben zu unterstützen braucht der Schweinehund positive Erlebnisse, die mit deinen Maßnahmen verbandelt sind. Das kann alles Mögliche sein: das alkoholfreie Bier nach einer Ausdauereinheit, ein spannender Podcast, den du nur hören darfst, wenn dein Puls über 120 ist, ein neues Paar Schuhe, sobald dein BMI bei xyz liegt. Die Ideen sind so vielfältig wie es Menschen auf der Welt gibt. Werde kreativ!


Eine weitere Maßnahme kann das Engagieren eines Personaltrainers sein (ja, auch einer TrainerIN). Diese Menschen sind unter anderem dafür da, dir ihre Motivation zu leihen. Habe ich schon erwähnt, dass ich meinen Beruf LIEBE?!


Was motiviert deinen Schweinehund?


Liebe Grüße


Lillemor

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